Baumersatzpflanzungen müssen Ihren Namen verdienen! Antrag der GRÜNEN Fraktion im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz am 8. Juni 2021

Antrag:
Die Verwaltung erstellt ein Konzept für Baumersatzpflanzungen am Entnahmeort oder im nahen Umfeld.
Ziel ist die Erhaltung und Erweiterung von Baumbeständen als Stadtbild prägendes Element, zur Bekämpfung
von Wärmeinseln, als Schattenspender und zur Verbesserung des Mikroklimas.
Folgende Rahmenbedingungen sollen dabei im Konzept für Ersatzpflanzung berücksichtigt werden:

  • Biomassevolumen des entnommenen Baums:
    Die Ersatzpflanzung(en) sollte(n) das Biomassevolumen des entnommen Baums nicht unterschreiten.
    Die Ersatzpflanzung kann ggf. auf das nahe Stadtgebiet verteilt werden, insofern eine Ersatzpflanzung an der Entnahmestelle aus technischen und nachweislich wirtschaftlichen Gründen nicht möglich bzw. vertretbar ist.
    Für Ersatzpflanzungen sind mehrere geeignete Orte im Stadtgebiet vorzuschlagen.
  • Auswirkung auf das Mikroklima am Pflanzort:
    Ersatzpflanzungen sollen zu einer Erhöhung der Aufenthalts-/Lebensqualität im urbanen Raum beitragen (Schatten,Temperaturregulation und Luftbefeuchtung).
  • Förderung der Biodiversität:
    Es ist für eine abwechslungsreiche Bepflanzung zu sorgen, die auch für Insekten und Vögel Lebensraum bietet. Es sind heimische Baumarten zu wählen, die den Anforderungen des Klimawandels gerecht werden.
    Begründung:
    Derzeit werden bestenfalls 1 zu 1 Ersatzpflanzungen vorgenommen, bei denen ein Baum durch ein Baum ersetzt wird, der in der Regel nur einen Bruchteil der Biomasse des entnommenen Baums aufweist.
    Die Anzahl der Bäume bleibt dann gleich, Biomasse und damit gebundenes CO2 nehmen aber ab.
    Häufig finden Ersatzpflanzung nicht am Entnahmeort statt. Berücksichtigt man aber die Auswirkungen einer Baumentnahme auf die Klimabilanz der Stadt, wird dieses Modell nicht den Anforderungen im Sinne der Klimafolgenanpassung gerecht. Ein Baum verarbeitet täglich bis zu 40.000 Kubikmeter Luft.
    Dabei nimmt er Kohlendioxid (CO2) auf, gibt Sauerstoff ab, befeuchtet die Umgebungsluft und filtert Schadstoffe aus der Luft. Er dient dabei also direkt der Mikroklimasteuerung.
    Baumentnahmen ohne adäquaten Ausgleich führen also zu einer direkten Reduzierung der Luft- und somit auch der Lebensqualität im urbanen Raum.
    Neusten Studien zufolge können Stadtbäume im direkten Wohnumfeld auch psychischen Erkrankungen vorbeugen.
    https://www.waz.de/leben/depressionen-baeumen-helfen-studie-id231448587.html

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