Auch kleine Grünflächen sind erhaltenswert !

Gruenflaeche Rixdorfstrasse von Westen

Warum wir Grünen gegen den Abverkauf und die Bebauung einer Grünfläche an der Rixdorfstraße sind

Die Nachfrage nach Bauland in Heiligenhaus ist hoch, die Anzahl der Baugrundstücke dagegen übersichtlich. Leider geraten bei den Debatten um mögliches Bauland auch Grünflächen in den Fokus, die mit Baumbestand und Wiesen seit Jahrzehnten in den Quartieren für ein gesundes Mikroklima und ein lebenswertes Wohnumfeld sorgen. Geht es nach den Plänen der Verwaltung, soll auch ein Grundstück an der Rixdorfstraße/Ecke Nordring unter den Hammer kommen – entgegen den Interessen der Anwohner*innen, die eine Bebauung ablehnen.

Wir Grünen sind gegen eine bauliche Verdichtung auf städtischen Grünflächen in den Quartieren (bis auf wenige Ausnahmen) und wollen grüne Inseln für Mensch, Tier- und Pflanzenwelt unbedingt erhalten. Daher werden wir einen Abverkauf dieser Grünfläche samt Baumbestand und eine mögliche Bebauung in allen Ausschüssen und im Rat vehement ablehnen.

Dieses Grundstück aus wirtschaftlichen Gründen der Bebauung zuzuführen, steht im kassen Gegensatz zu dem, was die Stadt während der Fokusberatung Klimaschutz erarbeitet hat:
Der Flächenverbrauch sowie die Versiegelung von Flächen sollen auf ein Minimum reduziert werden. Anstatt Schottergärten sollen verdunstungsfähige Landschaften und Stadtflächen entstehen.Die Stadt Heiligenhaus muss jetzt als Kommune vorangehen, um damit dem Ziel, den Ausstoß an Treibhausgasen bis 2030 in allen beeinflussbaren Bereichen auf möglichst nahe null Tonnen pro Einwohner und Jahr zu reduzieren, einen wichtigen Schritt näher zu kommen, ist sich der Bürgermeister sicher.

Quelle: Fokusberatung Klimaschutz – Stadt Heiligenhaus

Mit Bäumen und Büschen bewachsene, nicht versiegelte, verdunstungsfähige Freiflächen sorgen insbesondere in heißen Sommermonaten für mehr Sauerstoff und kühlere Luft in den Wohngebieten. Vögel finden hier Nistmöglichkeiten und viele Insektenarten ausreichend Nahrung. Hinzu kommt, wie an der Rixdorfstraße, die Funktion als natürliche, optische und akustische Barriere zu angrenzenden Verkehrsachsen – in diesem Fall zum Nordring.


Mit Blick auf die vereinbarten Klimaziele, die zunehmend heißeren Sommer und die immer häufiger auftretenden Starkregenereignisse tut eine Stadt gut daran, diese Freiflächen zu erhalten. Insbesondere dann, wenn sie sich das „Wohnen im Grünen“ so plakativ auf die Fahnen geschrieben hat, wie Heiligenhaus.

Wachstum nicht um jeden Preis

Es wird gerne argumentiert, die Stadt müsse wachsen, um wirtschaftlich handeln zu können und im kommunalen Vergleich konkurrenzfähig zu bleiben. Kurzfristig gedacht, mag das stimmen. Die Nachfrage nach Wohnraum, insbesondere nach Ein- und Zweifamilienhäusern ist steigend. Wer in Heiligenhaus nicht bauen kann und darf, der wandert vielleicht in eine Nachbarstadt ab.
Wenn wir aber, um der Nachfrage gerecht zu werden, neben „Neubauten auf grüner Wiese“ (Beispiel BP 78 am Südring und BP 59 Erweiterung Innovationspark) nun auch den Innenstadtquartieren ihre grünen Lungen rauben, dann wird sprichwörtlich die Luft knapp, das Klimaziel 2030 zu erreichen und dem menschengemachten Klimawandel in allen erforderlichen Bereichen entgegenzuwirken.

Es gibt genug Industriebrachflächen im Stadtgebiet, die neu bebaut als Wohn- oder Gewerbeflächen genutzt werden können. Dazu zählen die geplanten Bauvorhaben auf dem ehemaligen Kini- und dem Dörrenhaus-Gelände, das bereits realisierte Wohnquartier Zwönitzer Weg (ehemals Eischeid), das ehemalige Schlechtendahl Gelände an der Mozartstraße und das THW/Bundeswehrgelände an der Talburgstraße.
Für uns Grüne ist eine weitere Flächenverdichtung und -versieglung, wie an der Rixdorfstraße angedacht, angesichts der Klimakrise irreversibler (Bau-)Wahnsinn.
Daher fordern wir die Verwaltung und die übrigen politischen Akteure auf, die Bebauung des Grundstücks an der Rixdorfstraße nicht weiter zu verfolgen.

Auch auf Seiten der Anwohner*innen stößt der Abverkauf des Grundstücks auf nachvollziehbare Ablehnung (Die Rheinische Post berichtete am 24.09.2021). Zumal anscheinend seitens der Stadt schon vor Jahrzehnten eine mögliche Bebauung diskutiert und abgelehnt worden ist.

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